Kita Waldsternchen – Projektkita für Inklusion im Landkreis Potsdam-Mittelmark


Seit 2015 ist unsere Einrichtung Projektkita: „Auf dem Weg zur Inklusion“. Seitdem haben wir uns noch intensiver mit einer inklusiven Pädagogik befasst und bestimmte Grundsätze für unsere Arbeit entdeckt und festgehalten.

Für die Umsetzung von Inklusion in der Praxis sind für uns die folgenden 4 Säulen bedeutsam:

  1. Haltung
  2. Starke Kinder
  3. Erziehungspartnerschaft
  4. Rahmenbedingungen
     

Zu einer inklusiven Haltung gehört, dass sich alle MitarbeiterInnen unserer Kita mit dem Thema Inklusion und vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung vertraut gemacht haben und bewusst danach arbeiten. Im Zuge des Projekts wurden weitere Heilpädagoginnen eingestellt, die gemeinsam mit dem Team Handlungsansätze und Ideen zur Umsetzung entwickeln und diese mitgestalten.  Einige Grundsätze unserer pädagogischen Haltung sind die folgenden:

 

  • Jede Familie ist willkommen
  • Niemand wird ausgegrenzt
  • Vielfalt bestimmt das Leben in unserer Kita
  • Einseitigkeiten, Stereotype, Ausgrenzungen, Diskriminierung und Mobbing sind abzubauen
  • Abbau von Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation
  • Fairness und Gerechtigkeit fördern
  • Partizipation fördern
  • Unterschiede immer ausgehend von Gemeinsamkeiten betrachten
  • Ressourcenorientierung und Wertschätzung
  • Grundkompetenzen von PädagogInnen: Empathie, Responsivität, Feinfühligkeit
  • Jede Person hat eine eigene Familienkultur
  • Niemals stellt das Kind das „Problem“ dar, sondern stets die Umstände
  • Die Struktur der Kita muss sich an die Kinder anpassen
  • Inklusive Werte: Integrität, Freude, Freiheit, Erfolg, Gemeinschaft, Gleichbehandlung, Teilhabe, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung, Mitgefühl, Anerkennung von Vielfalt
  • Abbau von Machstrukturen; Adultismus vermeiden

 

Wir sehen für uns als gute Grundlage für die Stärkung unserer Kinder das Konzept des Situationsansatzes, die „Grundsätze elementarer Bildung“, die Offene Arbeit, die vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung sowie die alltagsintegrierte Sprachförderung. Konkret bedeutet dies, dass wir Vielfalt repräsentieren, bspw. indem jedes Kind und seine Familie in der Kita präsent sind (mit Fotos, Zeichnungen, Familiencollagen). Wir stärken die Kompetenzen der Kinder, indem wir ihre Interessen und Fähigkeiten sehen und stärken, statt die Defizite zu betonen. Unsere Werte-Vermittlung ist bspw. geprägt von einer wertschätzenden und respektvollen Sprache den Kindern gegenüber. Der Tagesablauf und Strukturen wurden und werden entsprechend an die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Innerhalb der Häuser arbeiten wir gruppenoffen. Das bedeutet, die Kinder sind zum Mittagessen und zu den Gesprächskreisen in ihrer Bezugsgruppe. Die restliche Zeit über können sie sich frei in den Räumen, die entsprechend der Bildungsbereiche gestaltet sind, bewegen und so ihren Vorlieben und Interessen nachgehen. Dies ermöglicht ein gemeinsames miteinander Lernen und Spielen der Kinder im Alter von 0-3 in den Krippen und von 3-6 Jahren im Kindergarten.

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ist eine weitere Säule unserer Arbeit. Hierzu gehört bspw., dass für uns eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern von großer Bedeutung ist, diese wertschätzend und mit Respekt behandelt und als Experten ihrer Kinder anerkannt werden. Regelmäßige Elterngespräche gehören zu unserem Alltag.

Die Rahmenbedingungen umfassen verschiedene, uns zur Verfügung stehende Ressourcen. Wir legen einen großen Wert darauf, die Räumlichkeiten den Kindern anzupassen.  Dem Bewegungsdrang der Kinder werden wir gerecht, bspw. durch das Foyer, den Garten und wöchentliche Waldtage. Zugleich haben wir einen Ruheraum sowie kleinere Rückzugsmöglichkeiten geschaffen. Eine weitere Ressource stellt unser multiprofessionelles Team dar. Wir befinden uns in einem ständigen Austausch miteinander und können dadurch ressourcen- und bedürfnisorientiert agieren.

Wir arbeiten nach dem Ansatz zur Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung, der auf dem Anti-Bias-Approach von Louise Derman-Sparks basiert. Er wurde im Rahmen von KINDERWELTEN  unter der Leitung von Petra Wagner für die Verhältnisse in Deutschland adaptiert, in der Kitapraxis erprobt und weiter entwickelt. Der Ansatz bezieht alle Vielfaltsaspekte ein, die im Leben von Kindern bedeutsam sind und orientiert auf 4 Ziele:

  • Ziel 1: Ich-Identität und Bezugsgruppen-Identität stärken
  • Ziel 2: Erfahrungen mit Vielfalt ermöglichen
  • Ziel 3: Kritisches Denken über Einseitigkeiten,
    Vorurteile und Diskriminierung anregen
  • Ziel 4: Aktiv werden gegen Einseitigkeiten, Vorurteile und Diskriminierung
     

Wir werden weiter von Frau Petra Wagner begleitet. Ein Medium, um mit Kindern leicht ins Gespräch zu kommen und die 4 Kernziele zu thematisieren und umzusetzen, stellt u.a. die Persona Doll dar. Das sind Puppen mit Persönlichkeit, die eine eigene zugeschriebene Biographie, Interessen, Vorlieben und Abneigungen besitzen. In unserer Kita haben wir derzeit 4 Persona Dolls: Isabella, Frederik, Mika und Marlen, die regelmäßig in die Gruppen kommen und den Kindern helfen, sich einzufühlen und auszudrücken.

 

  • Alle Kinder und ihre Familien aus unserer Gemeinde Seddiner See sind in unserer Kita herzlich willkommen! Wir betreuen wohnortnah in unserem Sozialraum.