Bildungsbereich: Körper, Bewegung und Gesundheit

 

Jedes Kind wird mit einem großen Potenzial an Bewegungsimpulsen geboren.Die kindliche Aneignung von Welt ist auf Körpererfahrung angewiesen. Körperer-fahrung ist die Grundlage und der Motor für die Integration der verschiedenenSinnesbereiche. Auch die Entwicklung des Denkens ist an Handlung gebunden.Die motorische Entwicklung von Kindern ist eine wesentliche Voraussetzung fürihre intellektuellen, sozialen und sprachlichen Entwicklungsschritte. Der aufrech-te Gang ermöglicht es Kindern beispielsweise, die Welt aus einer anderen Per-spektive als zuvor wahrzunehmen und zu verstehen. Sport und regelmäßigeBewegung können dabei helfen, die Schulleistungen von Kindern zu verbessern.Gesundheit wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Zustand voll-ständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert. Gesund-heitserziehung umfasst vielfältige Bewegungsanregungen und gesunde Ernäh-rung sowie ein Bewusstsein von gesunder Umwelt und ein Wissen darum, wieErwachsene und Kinder sich für deren Erhaltung einsetzen können.

 

 

Wie wird der Bildungsbereich umgesetzt?

Wir stellen vielfältige Spielmaterial und Spielanregungen zur Verfügung und achten auf eine anregende uns abwechslungsreiche Raumgestaltung und Materialausstattung:

 

• Bewegungsmaterial wie Trampoline, verschiedene Fahrzeuge, Spiele zum Balancieren und der Wahrnehmungsförderung,

• Orte zum Toben,

• Orte zum Klettern,

• Bewegungsspiele

• breite Flächen in Gruppenräumen und auf Fluren, auf denen keine Möbelstücke stehen,

• größere und kleinere Schrägen,

• verschiedene Ebenen,

• Hängematten und Schaukel,

• Möglichkeiten zum Balancieren,

• Rückzugsmöglichkeiten zum Entspannen.

 

 

Sprache, Kommunikation undSchriftkultur

 

Praktisch jedes gesunde Kind lernt sprechen, und zwar ohne dass es dazu einerdidaktischen Unterweisung bedarf. Schon kurz nach der Geburt unterscheidet der Säugling zwischen sprachlichen und nichtsprachlichen Lauten. Seine eigenenAktivitäten begleitet er mit Schreien, Weinen und Strampeln, dann mit Gurrenund Lachen, später mit Lallen und gestischer Zuwendung. Nach einem halbenJahr beginnt das Kind Laute und einfache Silben zu produzieren und spielerischzu wiederholen. Gegen Ende des ersten Lebensjahres bildet das Kind sein erstesWort. Bis zur Mitte des zweiten Lebensjahres verfügen die meisten Kinder überetwa 50 Wörter. In der Kommunikation fungieren diese Einzelwörter als Sätze.Wenn das Kind mit einem Ball spielen will, zeigt es auf diesen und sagt dasWort »Ball«. Im Verlauf des zweiten Lebensjahres steigt der Wortschatz stark anund die ersten Zweiwortsätze werden gebildet. Mit etwa drei Jahren bilden Kinder grammatikalisch vollständige Sätze.

 

Es gibt eine enge Verbindung zu anderen Bildungsbereichen. Offensichtlich istdas zwischen den Bildungsbereichen »Sprache, Kommunikation und Schriftkul-tur« und »Soziales Leben«. Mit anderen etwas zu besprechen oder sich schrift-lich zu verständigen, fordert die Entwicklung der Perspektivenübernahme unddie Ausbildung der eigenen Identität heraus: Welche Informationen braucht derandere von mir, um mich verstehen zu können? Welche Informationen braucheich, um andere zu verstehen? Welche Gefühle bringe ich wie am besten zumAusdruck? Wie geht es mir, wenn andere freundlich zu mir sind oder wennandere mich beschimpfen? Was möchte ich mitteilen und was möchte ich vonanderen wissen?

 

 

Wie wird der Bildungsbereich umgesetzt?

Bei uns gehören Bücher und Gesprächskreise, sowie der permanente kommunikative Austausch zu unserer Kindergartenkultur. Für die Sprachentwicklung ist die Bilderbuchbetrachtung von sehr hoher Bedeutung. Damit sind vielfältige Lernchancen und Erfahrungen verknüpft.

 

Ein Kind erfährt:

• ... die ununterbrochene sprachliche Zuwendung von Erwachsenen, verbundenmit Nähe.

• ... eine Vielzahl von Dingen und Ereignissen, über die dann gesprochen wird.

• ..., dass in Büchern etwas Spannendes, Trauriges, Schönes steht.

• ..., dass es neben den Bildern auch Texte gibt, die andere Informationenbeinhalten als die Bilder.

• ..., dass man den Text von links nach rechts liest.

• ..., dass jede Seite eine andere Information enthält.

• ..., dass es einen Buchtitel, einen Anfang und ein Ende gibt.

• ..., dass man blättert und ein Buch von der ersten bis zur letzten Seite liest.

• ..., dass Geschichten anders sind als Alltagsgespräche. Für Geschichten gibtes ein Schema: Anfang und Ende, Spannung und Auflösung, Hauptfigur(en).

• ..., dass die Sprache in Büchern bzw. Geschichten häufig anders ist als dieGespräche beim Essen oder beim Morgenkreis (Erfahrung mit Schriftsprache,mit ›literarischer‹ Sprache).

 

 

Wir bieten vielfältige Anregungen und Möglichkeiten, sich sprachlich ausdrücken zu können. Die Erzieherinnen und Erzieher bieten den Mädchen und Jungen durch:

• das Benennen von Gegenständen, Situationen, Personen, Gefühlen,

• das Durchführen von Kinderkonferenzen,

• das Erzählen von Geschichten,

• das Reimen,

• das Singen von Liedern,

• das Ausprobieren von Zungenbrechern,

• das Sprechen über Gedichte .